Régine Hunziker-Rodewald, Ulrike Steinert

Juliane Meyenburg

Der Rolle der Frau in der antiken Ökonomie wurde lange Zeit wenig Beachtung geschenkt, besonders deren Erwerbstätigkeit. Eine berufstätige Frau galt als Ausnahmeerscheinung. In den letzten Jahren mehreren sich aber die Zeugnisse, die ein anderes Bild vermitteln.

Das Ziel der vorliegenden Studie ist es deshalb, in dokumentarischen Papyri und Ostraka als auch privaten Briefen niedergeschriebene Berufstermini als Zeichen weiblicher Erwerbsarbeit zusammenzutragen. Zugleich soll über die bloße Sammlung hinaus ein tiefergehendes Verständnis jedes einzelnen ermittelten Berufsterminus erworben werden. Somit entstanden eine umfassende Sammlung und Darstellung von Frauenberufen gleich einem lexikalischen Katalog. Darüber hinaus fragt die vorliegende Studie nach einer allgemeingültigen Definition von Beruf und beruflicher Arbeit, nach der gesellschaftlichen Wertschätzung von Erwerbsarbeit in der Antike; erörtert die generelle rechtliche Stellung von Frauen in Ägypten und deren wirtschaftliche Möglichkeiten.

Der Studie gelingt es, ein breites Spektrum an Berufen mit vielfältigen Aufgabenbereichen für Frauen zusammenzutragen, keineswegs nur Klischeeberufe, sondern überaus bemerkenswerte Berufe. Sie alle sind ein klares Zeugnis für die Erwerbsarbeit von Frauen in der Antike und für die essentielle Rolle von Frauen im antiken Wirtschaftsleben. Ihre Beteiligung im antiken ökonomischen Geschehen war folglich viel facettenreicher als lange Zeit angenommen. Weibliche Erwerbstätigkeit fand durchaus nicht immer im Verborgenen statt, sondern in den unterschiedlichsten Arbeitsumständen und mit differenziertesten Ausbildungshintergründen. Dies alles gewährt neue Einsichten in die tatsächlichen Lebenswirklichkeiten von Frauen.

Serie / Nummer: AOAT 480.2

ISBN: 978-3-86835-369-3

Erscheinungsjahr: 2025

Seitenanzahl: x + 660 pp.